FAZ Tower

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Bürohochhaus
Frankfurt am Main
2017-2022

Mit ihrem Entwurf für ein Bürogebäude an der Europa-Allee konnten sich Eike Becker_Architekten in einem internationalen Wettbewerb der Stadt Frankfurt durchsetzen. Ziel war es, einen Baukörper zu schaffen, der sich sowohl auf das gegenüberliegende Wohnhochhaus bezieht als auch auf die Europa-Allee und den Europapark. Das Bürohochhaus besteht aus zwei schlanken Scheiben, die oberhalb der siebengeschossigen Boulevardbebauung die bewegte Formensprache des gegenüberliegenden Praedium aufnehmen. Die beiden Scheiben sind aus der Achse gedreht und gegeneinander verschoben. So weist die eine Hälfte des Gebäudes durch die Auskragung im oberen Teil nach Osten in Richtung Hochhaussilouette und die andere Hälfte nach Westen in Richtung Europagarten und verbindet dadurch den Westen mit dem Osten. Das Gebäude, das ein architektonisches Bekenntnis zur europäischen Idee ist, wird nach der Fertigstellung die neue Firmenzentrale der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das Medienunternehmen zieht mit seinen rund 1.000 Mitarbeitenden Anfang 2021 vom Gallus- ins nahe gelegenen Europa-Viertel. Einzelhandels- und Gastronomieflächen im Erdgeschoss unterstreichen den urbanen Charakter des Gebäudes und erhöhen die Aufenthaltsqualität. Ergänzt wird der Büroturm durch einen achtgeschossigen Hotelkomplex mit 348 Zimmern.

Corporate Real Estate
Rem Koolhaas baut für den Axel-Springer-Verlag, E2A für die taz, Caruso St John für Gruner + Jahr und Eike Becker_Architekten für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Es herrscht Aufbruchstimmung in den Zeitungsverlagen. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung investieren die Verlage in ihre Zukunft. Denn die Unternehmensrepräsentanzen sind ebenso in die Jahre gekommen wie die veraltete Technik. Die moderne Architektur symbolisiert den Eintritt in ein neues mediales Zeitalter. In zeitgemäßem, inspirierendem Ambiente werden die organisatorischen, strukturellen und prozessualen Weichen für die digitale Transformation gestellt.

Architektur kann ein wertvolles strategisches Instrument zur Positionierung und Differenzierung im internationalen Wettbewerb sein. Ansätze, die allein die gestalterische Qualität des Gebäudes in den Mittelpunkt stellen und damit lediglich auf die Außenwirkung abzielen, greifen zu kurz. Vielmehr sollte Corporate Architecture die Unternehmensidentität sowie die Produkte und Dienstleistungen widerspiegeln. Im Idealfall ist sie die dreidimsionale Reduktion der mehrdimensionalen, vielschichtigen Unternehmenswerte. Bedingt durch wirtschaftliche und gesellschaftliche Einflüsse ist die Identität eines Unternehmens kein feststehendes Konstrukt, sondern vielmehr das Ergebnis einer stetigen Weiterentwicklung. Da der durchschnittliche Lebenszyklus von Gewerbeimmobilien zwischen 50-60 Jahren liegt, kann es sein, dass der architektonische Maßanzug mit dem unternehmerischen Wandel nicht mehr Schritt halten kann und irgendwann zu eng wird. Lässt sich das Gebäude durch Umbauten und Erweiterungen nicht mehr an die neue CI anpassen, ist ein neuer Maßanzug nötig, der den Wandel im Inneren nach außen verkörpert.

Presseartikel
Spiegel Online, 24.11.2017
Immobilienmanager, 27.03.2018

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