HEIMATUFER: Erster Spatenstich

HEIMATUFER: Erster Spatenstich

Gibt es einen besonderen Schwerpunkt bei Ihren Arbeiten?

EIKE BECKER: Wir interessieren uns für urbane Bauvorhaben. Wir wollen die Städte besser machen. Im Speziellen können das gemischte Quartiere für Wohnen, Arbeiten und Freizeit sein, Konversionen und Hochhäuser. Dabei interessiert uns besonders das Zusammenspiel von Architektur und Stadt. Wir setzen uns dann immer für innovative und nachhaltige Lösungen mit sozialer Verantwortung ein. Von diesen profitieren nicht nur einzelne Akteure, sondern über diverse Wege auch die Gesellschaft. Denn wenn die Städte in Ordnung sind, ist auch die Gesellschaft in Ordnung.

Was war ihr Anspruch und ihre Herangehensweise an das Projekt?

EIKE BECKER: Hier ist diese neue Stadt am Rhein vergleichbar mit der Hafencity in Hamburg. Ein neues Stadtquartier am Wasser. Es ging darum, diesen neuen Stadtteil weiterzubauen und ihm mit einem markanten Baukörper einen eigenständigen Eingang zu verleihen.

Sind die Bauherren mit vielen Vorgaben an Sie herangetreten oder hatten Sie relativ freie Hand?

EIKE BECKER: Die Situation war städtebaulich durch den Bebauungsplan bereits vorgeprägt. Danach haben wir die Architektur in intensiver Abstimmung mit unserem Auftraggeber und der Stadt Ludwigshafen entwickelt. Darüber hinaus ist die Deutsche Wohnwerte ein hoch professioneller Auftraggeber, der bei der Entwicklung der Wohnungsgrundrisse seine Erfahrung auch einbringt.

Wie würden Sie den architektonischen Stil des Quartiers beschreiben?

EIKE BECKER: Das Quartier verstehen wir als ein Ensemble aus unterschiedlichen Häusern, die ihre eigene Erscheinung in die städtebauliche Situation einbringen. Die Gebäude sind jeweils in einem abwechslungsreichen, zeitgenössischen Stil entworfen.

Welchen Einfluss hatten die bereits realisierten Gebäude in der Nachbarschaft auf Ihren Entwurf?

EIKE BECKER: Heimatufer und Beaufort gehören zu den letzten Projekten, die am Rheinufer-Süd realisiert werden. Unser Projekt bildet den nördlichen Abschluss und wird durch die Max-Bill-Straße in zwei Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt markiert den Eingang in das Quartier. Dabei ist der markante, spitz zulaufende Kopfbau Auftakt und Verbindung, Solitär und Bestandteil eines Ensembles zugleich. Gemeinsam mit dem Ostasieninstitut der Hochschule Ludwigshafen formt dieser einen Eingangsplatz für das gesamte Quartier. Die leichte Schrägstellung der Ostfassade unterstützt die räumliche Verbindung zum Hochschulgebäude und leitet die Fußgänger weiter zur Rheinschanzenpromenade. Der zweite Abschnitt führt die städtebauliche Idee des bereits realisierten Quartiers im Süden fort: Eine Kombination aus einem Riegel zur Rheinallee und einer durchgrünten Anlage mit freistehenden Wohnbauten, die sich zum Wasser hin öffnet.

War es eine Herausforderung für Sie, hier das prominente Schlussstück eines Viertels zu setzen?

EIKE BECKER: Wir haben an verschiedenen Stellen bereits vorher mit der Stadt Ludwigshafen innerhalb dieses Quartiers städtebaulich zusammengearbeitet und uns dann riesig gefreut, dass unsere Überlegungen hier an dieser besonderen Stelle zur Realisierung kommen.

Wie sehen sie die Entwicklung, die sich am Rheinufer-Süd vollzogen hat?

EIKE BECKER: Das Rheinufer Süd ist für Ludwigshafen eine großartige Chance sich noch stärker mit dem Fluss zu verbinden. Ein visionärer und, wie man mittlerweile sieht, erfolgreicher neuer Stadtteil.

Was ist für Sie das Highlight des neuen Quartiers?

EIKE BECKER: Als besonderes Highlight sehe ich den neuen Platz an der Rheinschanzenpromenade zwischen dem von uns entworfenen Gebäude und dem bestehenden. Im Erdgeschoss bieten wir öffentliche Einrichtungen wie ein Café und eine Kita. Diese werden die Nachbarschaft stärken und den Platz beleben.
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