VITOPIA: Grundsteinlegung

VITOPIA: Grundsteinlegung


Visionäre Ideen werden ja häufig belächelt. Zu Unrecht wie ich finde. Denn sind es nicht vor allem unbequeme Fragen und unkonventionelle Antworten, die unsere Gesellschaft voranbringen? Aus meiner Sicht sollten wir uns viel mehr Visionen und Utopien erlauben. Weil wir erst dann erkennen, wo es im Hier und Jetzt hakt.

Wer sagt, dass es an sozialen Brennpunkten keine Potenziale geben kann?

Seit dem Auszug der Siemens Kraftwerkssparte aus den 19 bzw. 22 Meter hohen Bürotürmen im Jahr 2004 verkam das 3,5 ha große Industrieareal am Kaiserlei zu einem trostlosen Ort. Ein Schandfleck in einer Stadt,  die lange Zeit als "Bronx“ des Rhein-Main-Gebiets galt. Kein Investor hätte hier freiwillig auch nur einen Cent investiert. Bis auf die CG Gruppe, die das Areal 2014 kaufte. Viele hielten das für verrückt. Ich nicht – denn auch mir war sofort klar, welches Potenzial in diesem rauen, ungeschliffenen Ort zwischen Kaiserleikreisel, Berliner Straße, Goethering und Strahlenbergerstraße steckt. Schon allein durch die Nähe zu Frankfurt. Unsere Idee: den mehr als angespannten Wohnungsmarkt der Bankenmetropole von Offenbach aus zu entspannen? Und so legten wir los! 

Wer sagt, dass ein Quartier nicht eine ganze Region beflügeln kann?

Die Quartiersentwicklung gilt unter Architekten und Projektentwicklern als Königsdisziplin. Denn sie ist Stadtplanung im Kleinen. Alles, was bei der städtebaulichen Entwicklung einer Stadt wichtig ist, muss auch hier mitbedacht werden. Weil ein Quartier mehr ist als die Summe seiner Teile, müssen alle Ebenen perfekt ineinandergreifen: Um der gesamten Vielfalt der Gesellschaft ein gemeinsames Zuhause zu bieten, müssen Wohnflächen und -typen alle Altersgruppen, Schichten und Nationalitäten ansprechen. Gleichzeitig braucht es attraktive Gewerbekonzepte, die nicht nur den täglichen Bedarf der dort Wohnenden decken, sondern auch Menschen von außen ins Quartier ziehen. Es muss Restaurants und Cafés geben, Freizeit-Angebote und Spielplätze, auf denen Kinder unterschiedlicher Herkunft von klein auf lernen, dass Herkunft  keine Rolle spielt. Jung und Alt, Wohnen und Arbeiten, Reich und Arm, Ruhe und Lebendigkeit, Tradition und Moderne müssen nebeneinander Platz haben. Geordnet, aber nicht zu geordnet. Das ist die Formel, die Quartiere wie das Vitopia lebenswert macht.

Wer sagt, dass man Dörfer nicht in die Höhe bauen kann?

Mit den NewFrankfurt Towers, die nach dem  von uns entwickelten „Vertical Village“ Konzept umgebaut werden,  zeigen wir, dass Dörfer auch in den Himmel wachsen können. Dazu wandeln wir die ausgedienten Bürotürme  der ehemaligen Siemens Kraftwerkssparte in vertikalen Wohnraum um. In den oberen Etagen sind 632 flächenoptimierte  Apartments mit 1,5 bis 2 Zimmern vorgesehen. Das soziale Leben findet auf einem Marktplatz 2.0 im Sockelgeschoss statt: Coworking-Spaces, Fitness-Center, Event-Küchen, Restaurants, Bars und Dachgärten erweitern sozusagen das eigene Apartment. Statt maximalem Raum für den Einzelnen bietet das Konzept maximalen Komfort für alle. Teilen wird im Vertical Village zum neuen Haben.

Helmut Schmidt hat einmal gesagt: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“. Ich finde, wer Visionen hat, sollte sie umsetzen – und unsere Städte damit ein Stück weit besser machen.

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