VNG

VNG

Hauptverwaltung Verbundnetz Gas AG,
Leipzig
1992–1997

Gelegen in einem Gewerbepark nordöstlich der Leipziger Innenstadt und umgeben von Plattenbauten, Laubenpieperhütten, Einfamilienhäusern und ehemals genutzten Industrieanlagen, besteht das lang gestreckte Gebäude aus vier Teilen: dem vier Geschosse hohen Westflügel, dem sechs Geschosse hohen Ostflügel, dem Atrium zwischen den beiden Riegeln unter einem gläsernen Schrägdach sowie dem Rechenzentrum unter dem Stufenberg des Atriums. Während die südliche Schmalseite des Gebäudes eher unauffällig gestaltet ist, wird ihr nördliches Gegenstück, das der Besucher auf dem Weg zum Eingang passiert, durch einen sich vorschiebenden Glasturm, ein flaches Wasserbecken und ein mit Aluminium verkleidetes Treppenhaus deutlich markiert.


Der Stahlbetonbau geht auf der Westseite mit dem vierten, auf der Ostseite mit dem sechsten Geschoss in reinen Stahlbau über. Für die zugleich gläsern und
metallisch wirkende Hülle wurden, als informative Filter und klimatische Membrane, mehrere Fassadensysteme gewählt, so etwa an der Straßenseite im Osten eine Doppelfassade mit Jalousien und an der Gartenseite im Westen eine Fassade mit festem äußerem Sonnenschutz und öffenbaren Fenstern.
Das raumhohe Atrium, gestaltet nach Art eines städtischen Außenraums, zieht sich in einer einzigen langsamen Bewegung durch die volle Länge des Hauses: von der raumhohen gläsernen Nordwand über einen Stufenberg von Terrassen – unter denen geschützt das Rechenzentrum für die Gasversorgung der ostdeutschen Bundesländer liegt – bis hinauf zur Südwand mit dem Restaurant, wo die oberste Terrasse von innen nach außen auf das Dach des Hauses führt. Neben diesen Orten bieten auch die Brücken zwischen den Büroflügeln reichlich Gelegenheit zu informeller Kommunikation.

Für die etwa fünfhundert Beschäftigten im Haus stehen Zellen-, Team- und Gruppenbüros zur Verfügung. Das Regelbüro im Normalgeschoss hat eine Fläche von
24 Quadratmetern. Ein Metallpaneel im Türrahmen eines jeden Büros erlaubt die individuelle Einstellung von Lichtstärke, Sonnenschutz, Wärme und Kühle.
Nach Feierabend werden diese Aufgaben der Sicherung und Steuerung von einem Leitsystem übernommen.

Das Verwaltungsgebäude und das Rechenzentrum als die Hauptteile des Raumprogramms sind nicht allein organisatorisch, sondern auch energetisch, das heißt in Bezug auf Heizung und Kühlung, miteinander verbunden. Die für das Rechenzentrum benötigte Energie wird vor Ort durch mehrere Blockheizkraftwerke produziert. Bei der Formgebung des Gebäudes spielte die Thermik des Atriums eine große Rolle; der Luftstrom wird sommers für die Auskühlung, winters für die Erwärmung genutzt. Barocke Synästhesie, Auflösung der Erscheinung des Stofflichen, Einheit von Kunst und Bau: Auf diese Wünsche der Architekten ließ sich James Turrell mit seinem Lichtkunstwerk ein. An der Nordseite des Gebäudes tritt ein Rechtkant mit drei Seiten aus einem der beiden Riegel. Dieser Bauteil dient Konferenzen. In die Außenkanten der Geschossdecken sind Neonröhren integriert. Digital programmiert, können sie die Lichtfarbe allmählich verändern und den Kubus in sehr differente Atmosphären tauchen.

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